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Das verflixte e

Es ist eine der grossen sprachlichen Fragen der deutschsprachigen Gesellschaft: Schreibt oder sagt man den Imperativ in der zweiten Person Singular mit -e oder ohne? Oder, einfach gesagt: Heisst es «mach» oder «mache»? «Buch» oder «buche»? «Sag» oder «sage»? «Spar» oder «spare»? Wer auf die Suche nach Antworten geht, findet komplizierte Regelwerke mit Hunderten von Ausnahmen, mit Ausführungen über schwache und starke Verben, und so weiter und so fort. Oder das exakte Gegenteil davon: «Das kann man so oder so, bedeutet das Gleiche.» Meh.

Es gibt eine ganz einfache Regel, die Sie sich schnell merken und immer in Sekundenschnelle anwenden können: Bilden Sie die zweite Person Singular und lassen Sie davon das -st weg. «Machst» wird zu «Mach». «Buchst» zu «Buch». «Sagst» zu «Sag» und «Sparst» zu «Spar». Einfach, nicht?

An der Grammatik gespart: Korrekt wäre «Spar».

An der Grammatik gespart: Korrekt wäre «Spar».Gleich doppelt falsch: «Kauf» und «Spar».Gleich doppelt falsch: «Kauf» und «Spar».

Dies ist aber nun die deutsche Sprache, und diese kommt bekannlich nicht ohne Ausnahmen aus. Drum ist die Aufforderung «fahr» wenn es heisst «fährst». Natürlich bleibt aber «hör» bei «hörst», weil der Umlaut bereits in der Grundform vorkommt. Und dann gibt’s noch die Verben, bei denen das -s bereits im Wortstamm drin ist, wie bei «Lies!». Einfach, weil «Lie!» auch zu seltsam wäre, auch wenn man meinen könnte, dass das bei «Liest» am Ende so rauskommen müsste.

Und wenn Sie immer noch Probleme mit der Aufforderung haben, dann wenden Sie sich einfach an unseren Texter. Oder: Wende dich an unseren Texter und frag ihn, wie's geht. Er sollte es wissen.